Dosenbier und Bob Ross findet freedom on the canvas. Entspannter kann ein Abend kaum sein.
Und noch nen freien Tag. Wegen eines Engpasses in der Teilelieferung, kann ich heute nicht an irgendwelchen Autos schrauben. Da fällt es fast schon schwer ne Beschäftigung zu finden. Ich laufe rum und mache irgendwas. Zu unangenehmen Sachen habe ich keine Lust, für angenehme nicht die Ruhe. Aber zumindest bin ich in Bewegung.
Warm ist es, ekelhaft warm und feucht. Winter is wohl nicht mehr. Ich frag mich, ob irgendwo Schnee liegt. Ich mein, so richtig. In meinen Favoriten hab ich ne Seite, bei der man Hütten in Österreich mieten kann. Sowas wollte ich immer mal machen. Eingeschneit in ner Berghütte, das wär mal was. Aber bis ich wieder zu sowas ansatzweise in der Lage sein werde, wird der Klimawandel solche Sachen ausgemerzt haben. Guck ich halt Winterlandschaften im Netz an. Man kann sich ja immer weiter reduzieren. Die Gedanken sind frei.
Heut hab ich mal frei. Ich schraube am Auto eines Bekannten, das lenkt ab bzw bewahrt es mich davor, mir Gedanken zu machen. Wenn ich nachdenke, kommt eh nichts Gutes dabei raus. So kann ich mich in der Arbeit verstecken, vor mir hauptsächlich.
Bis jetzt ist es mir ganz gut gelungen, mich von dem ganzen Weihnachtszeug zu distanzieren. Sollen andere ihre Liebe und Harmonie pflegen, ich ziehe mich in mich zurück und schwimme wie ein Korken auf dem Wasser. War schon immer so, wird so bleiben.
Ich lieg im Bett, mache mir Gedanken. Keine konstruktiven, ich denke mich tiefer in eine Abwärtsspirale. Mir fehlt die Fähigkeit, mich durch positives denken aufzuraffen und meine Situation zu ändern bzw zu verbessern. Objektiv betrachtet ist es kein Ding der Unmöglichkeit etwas zu machen aber ich hab einfach aufgegeben. Die Enttäuschung über mich selber sitzt recht tief. Ich bin enttäuscht von mir und gleichzeitig betrafe ich mich jetzt nochmal für mein versagen. Wenn ich an sowas wie die Zukunft denke, wird mir schlecht. Ich seh da nichts positives, nur noch schlimmeres. Es gelingt mir nicht, mich bzw etwas zu ändern. Ich warte eigentlich nur noch auf das Ende. Keine Angst, ich führe das nicht selbst herbei. Ich weiß nicht, wie das Ende aussieht aber doll wird das nicht.
Ich muss irgendwas machen.
Die Neffen waren da. Der Große mit Husten und Rotznase. Da ahne ich übles, mein rechtes Ohr ist taub und ich hab nen komischen Geschmack im Hals. Da hab ich mir bestimmt wieder ne Seuche eingefangen.
Der Abend ist langweilig. Tv hat nichts zu bieten. Für irgendwelche Aktionen bin ich heut zu unfit und auch lustlos. Müde bin ich aber auch nicht. Alles verkorkst.
Etwas verkatert heute, bräuchte etwas Zuwendung und Pflege. Niemand da, gehe wieder ins Bett.