Montag, 19. Juli 2010

...

Seit ein paar Tagen habe ich einen Gedanken, ich versuche mal, ihn zu sortieren und zu erklären. Ich versuche ja zur Zeit durch gnadenlos positives Denken mich Mental aufzubauen. Ich bin der Ansicht, dass es auch wirkt. Jetzt kommt die Krux: An meiner Situation hat sich ja nichts geändert, sie ist, objektiv betrachtet, völlig beschissen.
Jetzt weiss man ja, dass Genie und Wahnsinn, Selbstbewusstsein und Selbstüberschätzung eng beieinander liegen. Und so muss es ja auch mit der Autosuggestion und der Realitätsignoranz sein. Verschliesse ich einfach nur die Augen und gehe dadurch die Probleme nicht an? Oder sammel ich nur positive Energie um dann nen Raketenstart hinzulegen? Der Kommentar von Sully hat diesen Gedanken weiter angetrieben. Man möchte nicht Traurig sein, man kämpft gegen die Traurigkeit an. Warum? Traurigkeit ist doch ein Gefühl wie jedes andere auch, jedes Gefühl darf ausgelebt werden. Wut, Freude usw, nur die Traurigkeit wird bekämpft. Ich habe nur Angst, dass ich meine Traurigkeit nicht mehr loswerden würde (Depression). Ich werde noch weiter darüber nachdenken müssen und hoffe, zu einem Schluss zu kommen. Die Hoffnung ist ja irgendwo.

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sully (Gast) - 19. Jul, 19:52

Der Engel an der Brücke

Ich traf auf meinem Weg einen jungen Mann, der ging auf und ab. Ich fragte, was er denn mache und er schaute mich an. Seine Augen waren voll Trauer und auch voll Wut. Sein Körper war geschwächt und doch konnte er nicht ruhen. Auf seinen Schultern lastete ein großes Paket – hier und da waren ein paar Löcher, wo wohl ein Stück des Inhalts fehlte; dennoch schien es dadurch nicht minder schwer.

Ich fragte, warum er denn nur ständig auf und ab gehe? Er sagte, dass er gerne über diese Brücke gehen wolle, um auf die wunderschöne Insel gegenüber der Schlucht zu gelangen, doch er wage es nicht, denn seine Last sei so schwer und die Brücke, die er passieren müsse, mache keinen stabilen Eindruck.

Ich fragte ihn, warum er denn die Last nicht ablegen würde, dann könnte er doch ohne weiteres die Brücke passieren. Er schaute mich entgeistert an – ohne sein Gepäck??? Nein, das ginge nicht!

Ich fragte ihn, was denn so Wichtiges in diesem Paket wäre, dass er es denn nicht hier lassen könne. Er lächelte und sagte stolz – es ist meine Vergangenheit.

Er ging auf und ab – sehnsüchtige Blicke folgten dem Weg auf diese wunderschöne Insel – mit Blumen und Früchten und frischem Wasser. Er war wirklich geschwächt, so bot ich ihm Wasser an – dankend trank er.

Ich fragte, ob er seine Last absetzen möge und auf die Insel gehen wolle. Vehement verneinte er – auf keinen Fall würde er seine so kostbare Vergangenheit absetzen, nur, um auf die Insel zu gelangen – es müsse doch schließlich auch einen anderen Weg geben.

Wir schwiegen.

Ich meinte, wenn seine Vergangenheit leichter wäre, so könne er sie vermutlich mit auf die Insel nehmen. Doch wäre sie leichter, so wäre sein Eigengewicht weitaus mehr und so könnte er sowohl mit, als auch ohne Vergangenheit diese Brücke nicht passieren. Dadurch jedoch, dass er nun so lange gegangen sei, mit dieser Last, sei er selber davon so leicht geworden, dass er die Brücke passieren könne, würde er seine Last absetzen.

Er schaute mich erstaunt an – „Es ist also die einzige Möglichkeit diese Brücke zu überqueren?“ fragte er.

Ich schwieg. Er dachte nach.

Dann fragte er mich, ob ich denn kurz für ihn seine Vergangenheit tragen könnte, da er das Paket ungern in den Staub stellen wolle. Er würde jedoch gern einmal auf die Insel gehen, um zu schauen, ob sich denn der Tausch auch lohnen würde.

Ich sagte, dass er gern auf die Insel gehen könne, doch ich würde ihm seine Last nicht abnehmen. Ich zeigte auf den Haufen neben der Brücke und sagte: "All das ist Vergangenheit von vielen anderen, die auch zuvor wie du unentschlossen waren. Es ist deine Entscheidung – wohin es dich trägt."

Und seit er über die Brücke lief, ruht neben seiner Vergangenheit die Vergangenheit vieler anderer glücklicher, freier Menschen!

Mico75 - 22. Jul, 22:48

Auch an dieser Geschichte ist bestimmt etwas wahres dran. Ich denke aber, dass es verschiedene Arten von Vergangenheit gibt. Eine, die man mit sich trägt und eine, die an einem klebt. Teile meiner Vergangenheit kleben an mir. Ich bin irgendwo und plötzlich schießt ein Bild vor meine Augen, ich bin dann sofort wieder in dieser damaligen Situation. Manchmal, wenn ich glaube eine unschöne Vergangenheit los zu sein, kommt sie hinter einer Ecke hervorgesprungen. Hinterlistig, mit funkelnden Augen sagt sie: Ha! Denkste, ich bin noch da.
Ausserdem versuche ich aus den Erfahrungen meiner Vergangenheit zu lernen.

Mico

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