Gutgelaunt durch den Sonntagabend
Die heutige Tankenschicht war ehrlich gesagt gut. Schon bei der Ablösung gelacht, wie lange nicht mehr. Der Abzulösende zeichnet sich durch einen trockenen Humor aus, der die besondere Komik der Erlebnisberichte nochmals daumendick unterstreicht. So erheitert habe ich die paar Kunden, die sich in den Laden verirrt haben abgefertigt und konnte mich den restlichen Abend entspannen. Zum Ende der Schicht kam dann noch ein Bekannter/Kumpel und hat mir die neusten Klatsch und Tratsch Geschichten erzählt. Ein anderer Bekannter sieht Vaterfreuden entgegen. Dazu muss man sagen, dass beide betroffenen kaum selber aus den Kinderschuhen entfleucht sind und IQ-mäßig knapp überm Toastbrot anzusiedeln sind. Aber man soll sich ja über jeden neuen Erdenbürger freuen, auch wenn dieser vermutlich nur die CO2-Bilanz negativ beeinflussen wird. Die nächste Topstory war, wer mit wem im Rahmen vorausgesetzter Unverbindlichkeit gevögelt hat und natürlich auch sofort den krüppeligen Stammbaum erweitert hat. Diese Konstellation ist etwas Komplizierter, da es sich da a) um Fremdgehen handelt, b) untereinander Verwandt und c) ebenfalls um Hohlbratzen handelt. Aber auf jeden Fall konnte ich mich auch über diesen Fall völliger Blödheit köstlich amüsieren, Sodom und Gomorra (bin halt ein schlichtes Gemüt).
Im weiteren Sinne dazu passend habe ich heute mal den Stern* gelesen, sonst eher eine Zeitschrift fürs Wartezimmer beim Arzt aber ich hatte alle für mich interessanten Sachen schon an den vorigen Abenden gelesen. Das Titelthema: "Lieben lernen, Wie man Bindungsängste überwindet und als Paar glücklicher ist", genau mein Thema. Grob gesagt geht es um Leute (meist Männer) die Bindungsangst haben, bzw selber unter ihrer selbiger leiden. Grob werden ein paar Schicksale geschildert, Ursachen und Lösungen angedeutet. Für die Wartezeit beim Arzt oder nen langweiligen Abend in der Tanke genau der richtige Tiefgang. Ich habe aber durchaus ein paar Sätze gelesen, in denen ich mich wiedergefunden habe und über die ich bei Lust und Gelegenheit nochmals nachdenken werde (oder auch nicht). Auch wie unterschiedlich Männer und Frauen in dem Punkt sind war ganz interessant oder welchen Einfluss die heutige Zeit (Internet etc) so hat, joar. Was mich in der Nachbetrachtung ein wenig stört ist schon der Begriff des Beziehungsphobiker. Angst klingt für mich in diesem Fall zu sehr nach Krankheit, die einer Behandlung bedarf. Klar, werd darunter leidet mag das so empfinden aber gibt es nicht auch Menschen, die schlichtweg keine Lust auf (klassische) Beziehung haben? Die in der Abwägung die Vorteile eher in einer anderen Art oder in keiner Beziehung sehen? Sollte man diese einsamen Helden nicht auch akzeptieren? Jedes Lebensmodell hat seine Vor-und Nachteile, Höhen und Tiefen und jeder sollte doch in seiner Entscheidung akzeptiert werden. Naja, darüber kann man wohl noch ellenlange Monologe halten. Und übrigens: Ich bin kein Beziehungsphobiker, ich habe nur keine Lust auf faule Kompromisse, Rechtfertigungen, Ausreden, Unterjochung und Machtspiele. Und außerdem habe ich mich für die Freiheit und das Coolsein entschieden! (der Satz ist genial, wird mir aber bestimmt noch um die Ohren fliegen)
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