Eine Reise in die nahe gelegene Bruderstadt ist immer lohnend, so auch am vergangenen Sonntag. Eine Art Strassenfest, größer als das hiesige Stadtfest, gab genügend schöne Dinge zu sehen. Interessante Vorführungen verschiedener Vereine und Organisationen und überhaupt interessante Menschen. "Leutegucken" ist ja eh eine meiner Lieblingsbeschäftigungen und da gab es ne Menge. Mmh, also viele waren im Öko-Style unterwegs, was aber irgendwie trotzdem ganz ok ausgesehen hat. Ein Kerl lief mir in einem Klasse Tweedanzug über den Weg, sehr stylisch und in sich stimmig, Sakko+Weste+Hose+passende Schuhe ergaben einen klasse Stil ohne verkleidet zu wirken. Wäre ich nicht grundsätzlich schüchtern, hätte ich den einen oder anderen gerne fotografiert. Zwischen Assi-Look und Hipster gab es durchaus einige Perlen. Ansonsten war der Tag sehr angenehm, die Neffen waren gut drauf und mit Bruder komme ich auch gut klar. Überhaupt habe ich den einen oder anderen interessanten Menschen gesehen, bzw kurz kennengelernt. Also würde ich mich für Menschen interessieren, wären da welche dabei gewesen. Bei solchen Ausflügen merke ich immer wieder, wie ätzend kleinbürgerlich (spießig) es hier ist aber auch, wie unsicher ich im Umgang mit fremden Menschen geworden bin. Es fällt mir etwas schwer aus meiner Isolation, die hier am Ort gut ist, in einem offenerem Umfeld, herauszutreten. Ich merke zwar, wie befreit ich mich in solchem Umfeld fühle aber gleichzeitig merke ich auch, wie sehr ich mich bemühen muss, meine "Negativität" abzulegen. Ist gar nicht so leicht vom Zynismus für nen Moment abzulassen. Wie dem auch sei, es ist immer wieder schön, solche fremden Welten zu besuchen.