und ich verpasste das hundertmeterfinale! fuck!
ich döste etwa eine halbe stunde vorher ein. die vorläufe erlebte ich noch bei bewusstsein ...
schluck - jetzt muss ich vier jahre warten bis ich dieses wahnsinnsereignis wieder original auf der mattscheibe erleben kann.
weißt du was, mico, ich glaube, so ist es auch mit den frauen - die meisten verschläft man einfach.
jo - wegen der schlaflosigkeit - äh - verschläft man die anderen. mist, logikfehler, entschuldige.
keine ahnung. frauen und logik - das ist in etwa wie hundert meter unter neun sekunden laufen.
nein, olympia schaue ich mir nicht bewusst an. die zeiten sind vorbei. obwohl ich es gern hab, wenn sie bei der medaillenverleihung weinen. das ist so furchtbar rührig, dass ich sogar manchmal mitweine.
ich gucke so ziemlich alles was von den spielen gezeigt wird. ich finde die leistungen toll. synchronschwimmen war der wahnsinn, turnen ist eh klasse. leichtathletik ist der klassiker. und klar, die rührseeligen geschichten von gewinnern und verlieren sind das salz in der suppe.
ich glaube, es wird eher ne 100meterzeit unter 9sekunden geben als... aber lassen wir das ;-)
damals also früheres damals, ich erinnere mich dunkel, ich weiß nicht mehr welche spiele es waren, es waren welche nach 1936, das auf alle fälle, aber danach verlor ich die zeitliche orientierung, ist aber auch kein wunder, oder?, also damals vor gefühlten tausend oder zweitausend jahren, guckte ich wie du auch jeden scheiß an und begeisterte mich daran. ehrlich! ich war damals auch noch etwas dünner. und darum dachte ich, dass ich irgendwie noch sportlich bin. das ist so induktionsmäßig - weißt du, was ich meine? der blitz schlägt hundert meter weiter ein, und in deinem haus fliegen die sicherungen durch. also, dieser effekt oder ein vergleichbarer machte es aus, dass ich mir das reinlaufen ließ - irgendwie dachte ich damals, ich könnte mich mit den athleten noch halbwegs identifizieren. diese zeiten sind nun lange vorbei ... ist halt mal so.
ich gucke grundsätzlich gerne sport. zum einen aus spass am wettkampf und aus bewunderung für die leistungen. grade aussterbende sportarten, wie turnen, die ein hohes maß an disziplin erfordern sehe ich gerne. ich identifiziere mich nicht mit sportlern, das wäre eine beleidigung, ich fiebere teilweise mit.
okay, du bist ein sportfan. das solls geben. es gibt auch leute, die anderen beim kochen zusehen, und denen dabei schier einer abgeht.
unsere gesamten medien sind ja mit diesen reality-shows auf voyeurismus ausgerichtet - um die niedrigsten der niedrigen emotionen der zuschauer zu animieren und zu befriedigen.
ich will mich da um gottes willen nicht ausschließen.
aber ich weiß, dass ich scheiß esse, wenn ich zu mc donalds gehe, und ich weiß, dass ich manchen scheiß im tv angucke.
okay, es gibt ab und zu auch guten scheiß ...
wie viellleicht die olympischen spiele. ich darf nur nicht zu lange drüber nachdenken.
in diesem fall bestimmt. wenn man die antworten bekäme, dann kannste den fernseher ausschalten.
ich behalte mir das recht auf naivität vor. bolt läuft so schnell, weil er hart trainiert und den körper dazu hat. oder manche frauen, die ein kreuz wie ne schrankwand haben, alles training.
wieso? es gibt gute radiosender, und es gibt schlechte. im tv ist es nicht anders. aber wir wollen offensichtlich den scheiß, weil uns das differenzieren und aussuchen zu anstrengend ist. die manager wissen das seit menschengedenken. jedenfalls die guten - und darum schaffen sie es immer wieder, die menshen dorthin zu lenken, wo sie sie haben wollen ..., wo wir genügsame blöde nichts hinterfragende konsumenten sind.
die frage ist, was kann man mit seinem wissen anfangen? ich finde, wir haben vielen anderen etwas voraus: wir wissen zumindest, dass wir verarscht werden.
die anschließende frage ist allerdings, wer ist glücklicher? "seelig sind die geistig armen" heißt es nicht umsonst.
nö. selig sind die geistig armen - das ist ein fehlschluss. die sind einfach nur blöd. ich bin aber nicht blöd, und will auch nicht blöd werden, somit ist mein glück ganz wo anders ...!
es liegt jedenfalls nicht darin, trotz besseren wissens beschissene zustände auf dieser welt zu akzepteieren. okay, ich muss sie tolerieren, weil ich erstmal nichts dran ändern kann, aber das maul halten darum?
da kannste mir gleich den kopf abschneiden ...
ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten medallien nicht ohne phamahilfe erreicht wurden. die frage ist, wo fängt doping an wo hört medizinische leistungssteigerung auf? mir ist es egal, sollen sich alle dopen, bis sie platzen. ich klatsche beifall. zum einen, weil ich nie solche leistungen erbringen würde, nicht mit training und nicht mit doping zum anderen: so ist die realität.
maul halten muss nicht die konsequenz sein aber mein problem ist, dass ich mir das negative zu sehr reinziehe und dann selber negativ werde/bin. ich muss mich zwingen, dinge positiver zu sehen (evtl als sie sind)
ich habe respekt vor den gefühlen der athleten. das ist aber schon alles.
ich werde doping niemals richtig finden. am deutlichsten wurde in den letzen jahren die mafiatöse handhabung des dopings bei der tour de france. ich kann da keinen favoriten mehr haben. diese athleten sind teilweise nicht nur gedopt sondern auch gehirngewaschen.
es gab mal eine sehr interessante diskussion über doping im zdf nachtstudio. der fachmann war ein herr franke, sportkritiker usw. natürlich war er gegen doping usw sagte aber sinngemäß auch: wenn ein sportler, der seit seiner kindheit, in seiner jugend usw sport auf hohem niveau betreibt in puncto doping eine entscheidung zu treffen hat, wird das schwierig/verlockend. bringt er die leistung nicht, war alles umsonst.
nebenbei führt er auch an, was an den leistungen hängt: geld, anerkennung und das die meisten sportkarrieren ja nur wenige jahre dauern.
ich bin mit meiner bewunderung usw nah an den sportlern, weil die in dieser ganzen sache wohl das schwächste element sind.
natürlich ist doping nicht gut, nicht richtig. aber solange menschen gegen einander im wettkampf stehen, wird es das geben. nicht nur im sport.
mico, wenn du unehrlich sein musst, damit du das leben gut durchstehst - dann tust du mir leid. dann bist du beinahe wie ein scientology-typ.
oder ein anderer sektierer - nur mit der gehirnwäsche, die du dir selbst verpasst.
ich weiß, es ist oft unerträglich, zu sehen, was auf der welt an grausamkeiten und ungerechtigkeiten passiert. ich kann das auch nicht alles aufnehmen. und verstehen tue ich es sowieso nicht.
dürfen wir aber darum die augen davor verschließen.
das ist doch gerade das, was die miesen typen wollen: dass wir genauso werden wie sie: dass wir die welt in schwarz und weiß teilen.
ehrlich, mico, darauf habe ich keinen bock. ich bin zwar feige ..., aber ich glaube, ich würde notfalls für meine gesinnung sterben.
ich weiß nicht, ob das unehrlichkeit ist. vielleicht mehr selbstschutz? autosuggestion? unehrlichkeit finde ich etwas zu hart als begriff, sehe ich mich selber doch eher als ehrlichen menschen. naivität wurde mir schon des öfteren attestiert.
hm, das hört keiner gern. aber man muss sich das ab und zu gefallen lassen. nicht nur zu diesem thema.
deswegen thematisierte ich die lüge bzw. die unehrlichkeit vor kurzem auf meinem blog.
eine bessere welt kriegt die menschheit nur hin, wenn sie ehrlicher mit sich und ihrer umwelt umgeht.
in einem globalen kapitalismus ist dies schlecht möglich.
ebenso ist es nicht möglich, wenn wir extremistisch einer religion oder anderen ideen folgen.
die krux ist die, dass man erstmal alles loslassen muss, um das aufzunehmen, was wirklich "gut" und "menschlich" ist.
dabei müssen wir nicht perfekt sein - aber wenigstens (ehrlich) bemüht ...
es geht mir gar nicht darum, ob ich es gerne höre. ich finde nur den begriff falsch. ich weiß, dass sehr vieles falsch läuft, im großen, wie im kleinen. nur bringt mir dieses wissen nicht viel (positives). ich bemühe mich, in meinem bereich zu recht zu kommen, irgendwo einen platz für mich zu finden. damit habe ich schon ganz gut zu tun.
vielleicht muss man klein anfangen? wenn wir glücklich sind, können wir andere glücklich machen? es ist, wie die ausstrahlung mit der man andere ansteckt.
ich habe mal gesagt: ich brauche positive menschen um mich.
ja, im kleinen anfangen ist gut.
aber nicht jeder mensch, der positiv drauf ist, ist für mich positiv. im gegenteil. bei vielen menschen entdecke ich einen positivismus, der die welt, also die umwelt, zerstören wird! und das ätzt mich total an!
ich brauche keine positiven menschen um mich. ich brauche selbstbewusste menschen, die nicht auf einem gleis funktionieren - die ihren eigenen geist haben, und die über alles im positiven sinne streiten können.
ich brauche ehrliche menschen. ich brauche sie in meinem job in der altenpflege. und ich brauche sie privat - in der familie und in der liebe. es ist nicht so wichtig, einer meinung zu sein.
viel wichtiger ist das tolerante zuhören.
hitler hatte eine immense ausstrahlung auf viele menschen. ebenso stalin. aber in meinen augen waren das idioten, gefährliche idioten, welche die welt schlechter machten!
gut, positiv im sinne zu mir passend, mich ergänzend, mich fordernd. so menschen, so ein mensch fehlt mir.
hitler und stalin als idioten zu bezeichnen ist mir etwas zu salop. gefährliche machtmenschen waren es auf jeden fall. grad in diesen fall fällt mir auf, wie heikel solche bewertungen sind. joseph goebbels z.B. war ebenso gefährlich, wird aber unter marketingleuten teilweise bewundert, weil er marketingtechnisch "gut".
baby, goebbels konnte nur unter dem "führer" groß werden. und natürlich war er ein rhetorisch geniales sprachrohr für die naziideologie.
natürlich waren das alle idioten, weil sie ihre mitmenschen aufs schändlichste instrumentalisierten und außerdem größenwahnsinnig waren.
die toten kann man leider nicht mehr dazu interviewen.
ebensolche idioten agieren heute im kapitalismus - etwas unauffälliger im hintergrund. die opfer gibt es aber auch, tagtäglich. millionen opfer!
in meinen augen sind das alles arschlöcher und idioten, weil sie der welt und der menschheit schaden. nachhaltig schaden.
von mir aus können wir die caesaren der vergangenheit hinzufügen.
ich dachte allerdings, dass wir langsam mal im "zeitalter der aufklärung" ankommen müssten, welches vor weit über hundert jahren von philosophen und dichtern längst proklamiert wurde ...
die rückschritte, die wir diesbezüglich momentan gesellschaftlich machen - trotz aller technologie und medienbreite - begeistern mich überhaupt nicht.
ich will auch bestimmt hier nicht den "beliebtesten nazi" wählen.
aufklärung? totz aller technologie und medienbreite? gerade die halte ich für ein werkzeug zur verdummung und kontrolle. (auch wenn ich diese nutze und mich in diesem medium bewege). vielleicht werden in ferner zukunft die leute über uns reden. wie wir heute über die vergangenen generationen. "wie die haben nicht gemerkt, dass google die welt regiert? was, die haben zugesehen, wie konzerne die welt versklaven?"
wir kommen vom 100sten ins 1000ste, deshalb will ich ein bisl "glück" im kleinen. cooconing nennt man das.
instrumente wie z.b. das internet halten alle optionen offen. sie haben einen anarchistischen charakter. ebenso wie ein hammer. mit einem hammer kannst du nützlich einen nagel in die wand schlagen aber auch einen schädel zertrümmern.
es geht darum, dass wir werkzeuge selbstbewusst im "guten" sinne für das fortbestehen der welt, wie wir sie uns wünschen, nutzen. und was wünschen wir uns? darüber sind wir offensichtlich geteilter ansicht.
ich möchte weiterhin in einer demokratie leben. ich will weiterhin in einem land wie deutschland leben, in dem es eine gute menschengerechte verfassung gibt. ich finde die gewaltenteilung zwischen judikative legislative und exekutive wichtig.
okay, das ist verdammt theoretisch, aber es heißt nichts anderes, als dass nicht so einfach z.b. arschlöcher eines formates wie hitler
wieder an die macht kommen.
ausgeschlossen ist dies freilich nie.
wir sind menschen und verhalten uns oft nur relativ idiotisch nach unseren egoistischen bedürfnissen - vergessen dabei, welche folgen das umgreifend haben könnte.
jeder mensch ist dazu aufgerufen, die errungenschaften, welche unsere verfassung (neuzeitlich) repräsentiert, auch im alltag zu verteidigen!
wir dürfen uns nicht verdummen lassen. denn das unterminiert eben dieses kostbare "aufklärerische gedankentum".
das internet ist ein instrument, wie ein hammer auch. die frage ist, was man damit macht, da gebe ich dir sofort und völlig recht. für einen menschen in der "freien" welt ist es etwas anderes als für einen chinesischen menschenrechtler. aber wie auch im realen leben muss man sich fragen, wer steht hinter diesem insrtument? das internet ist nicht mehr ganz so frei, wie man manchmal glauben will. auch hier gibt es machtstrukturen. "wissen/information ist macht"
klar gibt es unterschiedliche wünsche an eine welt der zukunft, ganz normal.
auch ich möchte in einer demokratie leben (es sei denn ich wäre könig) und deutschland ist bestimmt kein schlechtes land. aber wie demokratisch ist deutschland wirklich (noch)? lobbyisten, die als "berater" an gesetzen mitarbeiten, verknüpfungen von wirtschaft und politik im allgemeinen. eine presse, die von teilweise von anzeigen der wirtschaft abhängig ist. klar, von zuständen wie in anderen ländern sind wir noch entfernt aber hier ist auch nicht mehr alles gut. hitler uä werden hier das kommando wohl nicht mehr übernehmen aber vielleicht haben wir schon ganz andere diktatoren deren namen wir nichtmal kennen, deren ziele wir nicht kennen.
eben - deutschland und auch andere länder sind nur so demokratisch, frei und offen, wie es ihre bürger zulassen. wenn sich die bürger von den medien im negativen sinne zudröhnen lassen, wenn sie ausschließlich zu kaufgeilen zombies werden, dann gewinnt der "teufel kapitalismus" - und der wird uns gnadenlos gegeneinander aufhetzen!
das internet ist noch ein baby. wir müssen es "erziehen" - und zwar so, dass es offen bleibt und somit allen menschen auf der welt die möglichkeit gibt, sich trotz der repressionen im eigenen land öffentlich und frei zu äußern.
nur so wird die gesamte welt demokratischer und menschlicher. das ist meine idee. dass es viele störungsversuche der machthaber (aller art) geben wird, ist selbstverständlich. aber wir müssen dagegen halten ...
ich bin in vielen punkten bei dir. nur habe ich keine so hoffnungsvolle, kämpferische motivation. auch wenn es mir nicht gefällt, denke ich, dass es evtl schon zu spät ist für revolution so sehr ich sie mir auch wünschen würde. wenn "shoppen" schon als hobby bezeichnet wird, dann prost mahlzeit.
meine resignation ist ganz bestimmt falsch aber wie ich ja sagte: ich versuche selber mit dem arsch an die wand zu kommen. erst danach kann ich die welt retten.
mico, mir ist bewusst, dass ich auch nicht die welt retten kann, aber ich bleibe dennoch bei meiner einstellung.
nehmen wir mal an, in deiner nachbarschaft wird ein mensch von der geheimpolizei totgeschlagen - soll in manchen ländern immer noch vorkommen - änderst du dann aus angst deine einstellung?
ich kann verstehen, wenn du klein beigibst, evtl. jemanden aus furcht auf folter verrätst, oder wenn du opportunistisch den säcken zeitweise in den arsch kriechst - ehrlich, ich kann das verstehen. aber. aber. aber wirst du dann einer von ihnen?
oder warst du sowieso schon immer einer von ihnen? denn die mörder wohnen ja in der nachbarschaft.
oder oder. oder wirst du auswandern? das weite suchen?
und dann?
glaube mir, es gibt eine menge zu tun, um die welt zu einer besseren zu machen. du musst dafür nicht unbedingt dein leben opfern. schaue einfach nicht weg!
ich schaue bestimmt nicht weg. ich versuche mich zu informieren und kritisch zu bleiben. das kann ich sagen, weil ich in einer (relativ) freien gesellschaft lebe. wie ich mich aber in einem anderen land, gar einer diktatur verhalten würde, dass kann ich nicht sagen.
es hängt doch immer davon ab, wie man sozialisiert wurde, mit welchen werten man aufgewachsen ist.
vor 70 jahren war deutschland eine diktatur. wir hören, lesen, sehen viel darüber. was haben wir daraus gelernt, frage ich dich(?)
glauben wir, dass wir uns auf diesem friedlichen nachkriegsruhekissen ausruhen können?
ewig?
glaubst du das, mico?
nun, vielleicht bist du doch naiver, als ich dachte.
ganz bestimmt können wir uns darauf nicht ausruhen und müssen immer wachsam sein. aber ich frage: wann merkt man, dass etwas falsch läuft? wenn hier im anti-terrorkampf bürgerrechte eingeschränkt werden? oder erst wenn der nachbar abgeholt wird?
zwei gedanken dazu:
stell dir vor ca 1930 geboren zu sein. man wächst auf mit pimpfen, hj usw. jubelfeiern, tolle fackelzüge. überall wirst du "erzogen". man zieht in einen krieg und verliert diesen. und plötzlich guckt man dumm aus der wäsche, alles an was man geglaubt hat ist falsch gewesen.
manchmal denke ich mir, auch als die Mauer gefallen ist, waren einige bestimmt erschüttert. sollte alles falsch gewesen sein für das sie gelebt usw haben?
2. gedanke:
mein vater, jg 1943, kommt "aus dem osten", fluchtgeschichte usw. er war bis 1953 im osten, bzw der DDR. 1953 floh er mit der familie über berlin in den westen. hier machte er sowas wie karriere: 12jahre bundeswehr usw usw. er sagte mal irgendwann, er wisse nicht, was er gemacht hätte wenn er in der ddr geblieben wäre. wahrscheinlich, sagte er, hätte er dort auch karriere gemacht.
was ich sagen möchte: im rückblick ist man immer schlauer.
du hast unbedingt recht: im rückblick ist jeder schlauer. ich war damals nicht dabei. du auch nicht wahrscheinlich.
auch ich habe eltern - sie flohen vor den russen in den westen.
ich gehe da mal nicht ins detail.
ich hatte sogar großeltern, und im altenheim versorge ich zum teil leute, die alt genug (90) sind, um mir einiges von ihrer sicht zumindest des 2. weltkrieges zu erzählen und auch über die nachkriegszeit.
ich habe also verdammt gute und authentische quellen.
ich schrieb in einem früheren kommentar, dass ich die gefühle der menschen durchaus verstehe, aber das bedeutet nicht, dass ich ihre handlungen gut finde. (da redeten wir noch über olympia und doping.)
mico, ich weiß hundertprozentig, dass ich kein nazi geworden wäre. niemals! egal wie sehr ich von kind auf infiltriert worden wäre ... so gut kenne ich mich. das kannst du glauben, oder nicht.
allerdings weiß ich nicht, wie weit ich dann doch - eben nicht, aus furcht vor dem kz, meine meinung geäußert hätte. das wäre ganz auf meine persönliche situation angekommen. ich bin nicht besonders mutig. ich wünschte mir oft, ich wäre mutiger.
auf der anderen seite: was nutzt der mut, wenn man damit zum tode verurteilt ist?
ich hätte sehr schnell - wie auch heute - gemerkt, dass etwas falsch läuft.
ich spüre seit vielen jahren, dass sich die menschheit auf dem weg in den abgrund befindet. dabei sind wir nicht mal ein furz in der erdgeschichte. ich finde es nur schade, dass wir unser potential total negativ verschwenden. dass wir den ast absägen, auf dem wir sitzen.
und ich ertrage nicht die damit einhergehende heuchelei.
von den regierenden, den mächtigen, aber auch von uns ... grenzdebilen konsumenten.
ich müßte an gott glauben, um zu hoffen, dass die menschheit einen besseren weg einschlägt.
ich müßte an eine gutwillige außerirdische macht glauben, die uns evtl. vorm untergang rettet.
mico, ich mag dich als diskutanten und als mensch - so weit ich es bloggender weise sagen kann. denn kennen tue ich dich nicht real, wirklich. genausogut könnten wir aber brieffreunde sein in einer vergangenen zeit. und das finde ich gut. wir labern nicht nur oberflächlich daher.
mir liegt viel daran, solche kontakte wie mit dir aufrecht zu erhalten.
auch meine meinung zum leben und zur menschheit will ich nicht als abgeschlossen betrachten. obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass ich mich um 180° drehen werde.
es ist nur so verteufelt schwierig, sich vorzustellen, wie andere menschen die welt sehen, und wie sie ... die welt positiv gestalten wollen. also, so wie ich es beobachte.
nein, du kannst mir nicht sagen, an was ich glauben soll. ich weiß es auch nicht. ich weiß nur, dass ich vieles, was ich sehe, nicht will.
am liebsten würde ich an gott glauben. aber das läßt mein verstand nicht zu.
Nur so als Gedankenspiel gebe ich jetzt auch noch meinen Senf dazu... wäre Gott eine Göttin, wie viel leichter würde es fallen, an sie zu glauben.
Noch leichter wird es, die Titulierung "Gottheit" ganz wegzulassen. Weder eine Institution noch eine Gestalt steht dann dem Glauben an etwas "höheres" irgendwo da draußen im Wege.
Meine Mutter sagt immer, ich wäre ein Ketzer. Ich halte nichts von der Kirche, obwohl ich katholisch getauft bin. Ich glaube an keine Heiligen und ich bezweifle etliche biblische Geschichten. Der Gedanke an den Papst erzeugt bei mir Brechreiz.
Nichts desto trotz kann ich glauben.
Zum Beispiel daran, dass die Sonne wieder aufgeht, wenn sie heute Abend untergeht. Dass ich weiteratme, nachdem ich eingeschlafen bin. Und dass ich am Sonntag Popeye küssen werde.
Das sind riesengroße Themen, wenn mans genau überlegt.
Und ich glaube dran...
mmh, ob eine göttin leichter anzubeten wäre weiß ich nicht. gut möglich, gibt es ja nun in anderen religionen einige weibliche vertreter. "unser" gott, obwohl abbildlos wird wohl ein mann sein. ehrlich gesagt, ist es mir relativ egal, mit dem glauben habe ich es nicht so. nicht, weil ich so ein aufgeklärter humanist bin, nein, ich habe mich einfach nie mit der frage beschäftigt ob oder was ich glauben soll/möchte. natürlich schicke auch ich stoßgebete gen sonstwo aber richtig gläubig? eher nicht. als sohn einer italienerin und dem damit verbundenen familienbanden kommt man allerdings nicht drumrum, dem ein oder anderen heiligen zu huldigen. so werfe ich in triest immer nen fünfer in den stock, kann ja nicht schaden und wenns was bringt, waren es gut investierte 5€. ich mag auch alte kirchen mit dieser besonderen aura und kann lange dort sitzen. aber das wars auch schon. mit kritik an kirche, papst, religionen halte ich mich zurück, zum einen weil es mich nur unwesentlich berührt, zum anderen soll jeder glauben was er will. nur soviel, extrem religiöse menschen, egal welcher richtung, sind mir suspekt und machen mich eher vorsichtig.
vielleicht ist es ganz gut an küsse und liebe zu glauben...
mein glaube, wenn man es glaube nennen will, ist ein diffuses gefühl, dass es etwas "geistiges" geben muss, was die welt "beseelt", was der grund für das bestehen von allen erscheinungen und dingen ist. ein geschlecht hat dieser "geist" für mich nicht. er unterscheidet auch nicht in gut und böse. moral ist eine sache, die der mensch mit sich ausfechten muss - um zu überleben, um eine zivilisierte kultur zu entwickeln, um das leben wertzuschätzen.
ich brauche diesen "geist" nicht unbedingt gott zu nennen. gott ist halt üblich im sprachgebrauch. sicher glaube ich weder an einen gott im christlich engen sinne noch an einen gott anderer bekannter religionen. jede religion wirft ehtische fragen auf - und einiges was in den heiligen büchern steht, mag sinnvoll sein. aber in meinen augen sind das auch nur bücher - von menschen geschrieben. ich kann ebenso gut nietsche oder schopenhauer etc. lesen und deren weisheiten und erkenntnissen etwas brauchbares für mich abgewinnen.
ja, von mir aus soll jeder glauben, was er will, solange er mir nicht seinen glauben aufzwingen will, solange er den dissenz zulässt. gegen extremisten aller art muss sich eine offene gesellschaft wehren. wie heißt es so schön: meine freiheit hört dort auf, wo ich die freiheit des anderen verletze.
ja, den missionierungsgedanken mag ich auch gar nicht. soll jeder machen wie er will aber auch jeden machen lassen. ich weiß gar nicht, gibt es religionen ohne diesen missionierungsdrang? buddhisten machen nen recht entspannten eindruck oder solche naturreligionen.
ich döste etwa eine halbe stunde vorher ein. die vorläufe erlebte ich noch bei bewusstsein ...
schluck - jetzt muss ich vier jahre warten bis ich dieses wahnsinnsereignis wieder original auf der mattscheibe erleben kann.
weißt du was, mico, ich glaube, so ist es auch mit den frauen - die meisten verschläft man einfach.
tja, die meisten verschläft man und die anderen bereiten einem schlaflosigkeit.
keine ahnung. frauen und logik - das ist in etwa wie hundert meter unter neun sekunden laufen.
nein, olympia schaue ich mir nicht bewusst an. die zeiten sind vorbei. obwohl ich es gern hab, wenn sie bei der medaillenverleihung weinen. das ist so furchtbar rührig, dass ich sogar manchmal mitweine.
ich glaube, es wird eher ne 100meterzeit unter 9sekunden geben als... aber lassen wir das ;-)
unsere gesamten medien sind ja mit diesen reality-shows auf voyeurismus ausgerichtet - um die niedrigsten der niedrigen emotionen der zuschauer zu animieren und zu befriedigen.
ich will mich da um gottes willen nicht ausschließen.
aber ich weiß, dass ich scheiß esse, wenn ich zu mc donalds gehe, und ich weiß, dass ich manchen scheiß im tv angucke.
okay, es gibt ab und zu auch guten scheiß ...
wie viellleicht die olympischen spiele. ich darf nur nicht zu lange drüber nachdenken.
ich behalte mir das recht auf naivität vor. bolt läuft so schnell, weil er hart trainiert und den körper dazu hat. oder manche frauen, die ein kreuz wie ne schrankwand haben, alles training.
die machen sich doch alle was vor.
die anschließende frage ist allerdings, wer ist glücklicher? "seelig sind die geistig armen" heißt es nicht umsonst.
es liegt jedenfalls nicht darin, trotz besseren wissens beschissene zustände auf dieser welt zu akzepteieren. okay, ich muss sie tolerieren, weil ich erstmal nichts dran ändern kann, aber das maul halten darum?
da kannste mir gleich den kopf abschneiden ...
ich werde doping niemals richtig finden. am deutlichsten wurde in den letzen jahren die mafiatöse handhabung des dopings bei der tour de france. ich kann da keinen favoriten mehr haben. diese athleten sind teilweise nicht nur gedopt sondern auch gehirngewaschen.
nebenbei führt er auch an, was an den leistungen hängt: geld, anerkennung und das die meisten sportkarrieren ja nur wenige jahre dauern.
ich bin mit meiner bewunderung usw nah an den sportlern, weil die in dieser ganzen sache wohl das schwächste element sind.
natürlich ist doping nicht gut, nicht richtig. aber solange menschen gegen einander im wettkampf stehen, wird es das geben. nicht nur im sport.
oder ein anderer sektierer - nur mit der gehirnwäsche, die du dir selbst verpasst.
ich weiß, es ist oft unerträglich, zu sehen, was auf der welt an grausamkeiten und ungerechtigkeiten passiert. ich kann das auch nicht alles aufnehmen. und verstehen tue ich es sowieso nicht.
dürfen wir aber darum die augen davor verschließen.
das ist doch gerade das, was die miesen typen wollen: dass wir genauso werden wie sie: dass wir die welt in schwarz und weiß teilen.
ehrlich, mico, darauf habe ich keinen bock. ich bin zwar feige ..., aber ich glaube, ich würde notfalls für meine gesinnung sterben.
soll ich dir das jetzt hier erklären?
deswegen thematisierte ich die lüge bzw. die unehrlichkeit vor kurzem auf meinem blog.
eine bessere welt kriegt die menschheit nur hin, wenn sie ehrlicher mit sich und ihrer umwelt umgeht.
in einem globalen kapitalismus ist dies schlecht möglich.
ebenso ist es nicht möglich, wenn wir extremistisch einer religion oder anderen ideen folgen.
die krux ist die, dass man erstmal alles loslassen muss, um das aufzunehmen, was wirklich "gut" und "menschlich" ist.
dabei müssen wir nicht perfekt sein - aber wenigstens (ehrlich) bemüht ...
ich habe mal gesagt: ich brauche positive menschen um mich.
aber nicht jeder mensch, der positiv drauf ist, ist für mich positiv. im gegenteil. bei vielen menschen entdecke ich einen positivismus, der die welt, also die umwelt, zerstören wird! und das ätzt mich total an!
ich brauche keine positiven menschen um mich. ich brauche selbstbewusste menschen, die nicht auf einem gleis funktionieren - die ihren eigenen geist haben, und die über alles im positiven sinne streiten können.
ich brauche ehrliche menschen. ich brauche sie in meinem job in der altenpflege. und ich brauche sie privat - in der familie und in der liebe. es ist nicht so wichtig, einer meinung zu sein.
viel wichtiger ist das tolerante zuhören.
hitler hatte eine immense ausstrahlung auf viele menschen. ebenso stalin. aber in meinen augen waren das idioten, gefährliche idioten, welche die welt schlechter machten!
hitler und stalin als idioten zu bezeichnen ist mir etwas zu salop. gefährliche machtmenschen waren es auf jeden fall. grad in diesen fall fällt mir auf, wie heikel solche bewertungen sind. joseph goebbels z.B. war ebenso gefährlich, wird aber unter marketingleuten teilweise bewundert, weil er marketingtechnisch "gut".
natürlich waren das alle idioten, weil sie ihre mitmenschen aufs schändlichste instrumentalisierten und außerdem größenwahnsinnig waren.
die toten kann man leider nicht mehr dazu interviewen.
ebensolche idioten agieren heute im kapitalismus - etwas unauffälliger im hintergrund. die opfer gibt es aber auch, tagtäglich. millionen opfer!
in meinen augen sind das alles arschlöcher und idioten, weil sie der welt und der menschheit schaden. nachhaltig schaden.
von mir aus können wir die caesaren der vergangenheit hinzufügen.
ich dachte allerdings, dass wir langsam mal im "zeitalter der aufklärung" ankommen müssten, welches vor weit über hundert jahren von philosophen und dichtern längst proklamiert wurde ...
die rückschritte, die wir diesbezüglich momentan gesellschaftlich machen - trotz aller technologie und medienbreite - begeistern mich überhaupt nicht.
aufklärung? totz aller technologie und medienbreite? gerade die halte ich für ein werkzeug zur verdummung und kontrolle. (auch wenn ich diese nutze und mich in diesem medium bewege). vielleicht werden in ferner zukunft die leute über uns reden. wie wir heute über die vergangenen generationen. "wie die haben nicht gemerkt, dass google die welt regiert? was, die haben zugesehen, wie konzerne die welt versklaven?"
wir kommen vom 100sten ins 1000ste, deshalb will ich ein bisl "glück" im kleinen. cooconing nennt man das.
es geht darum, dass wir werkzeuge selbstbewusst im "guten" sinne für das fortbestehen der welt, wie wir sie uns wünschen, nutzen. und was wünschen wir uns? darüber sind wir offensichtlich geteilter ansicht.
ich möchte weiterhin in einer demokratie leben. ich will weiterhin in einem land wie deutschland leben, in dem es eine gute menschengerechte verfassung gibt. ich finde die gewaltenteilung zwischen judikative legislative und exekutive wichtig.
okay, das ist verdammt theoretisch, aber es heißt nichts anderes, als dass nicht so einfach z.b. arschlöcher eines formates wie hitler
wieder an die macht kommen.
ausgeschlossen ist dies freilich nie.
wir sind menschen und verhalten uns oft nur relativ idiotisch nach unseren egoistischen bedürfnissen - vergessen dabei, welche folgen das umgreifend haben könnte.
jeder mensch ist dazu aufgerufen, die errungenschaften, welche unsere verfassung (neuzeitlich) repräsentiert, auch im alltag zu verteidigen!
wir dürfen uns nicht verdummen lassen. denn das unterminiert eben dieses kostbare "aufklärerische gedankentum".
klar gibt es unterschiedliche wünsche an eine welt der zukunft, ganz normal.
auch ich möchte in einer demokratie leben (es sei denn ich wäre könig) und deutschland ist bestimmt kein schlechtes land. aber wie demokratisch ist deutschland wirklich (noch)? lobbyisten, die als "berater" an gesetzen mitarbeiten, verknüpfungen von wirtschaft und politik im allgemeinen. eine presse, die von teilweise von anzeigen der wirtschaft abhängig ist. klar, von zuständen wie in anderen ländern sind wir noch entfernt aber hier ist auch nicht mehr alles gut. hitler uä werden hier das kommando wohl nicht mehr übernehmen aber vielleicht haben wir schon ganz andere diktatoren deren namen wir nichtmal kennen, deren ziele wir nicht kennen.
das internet ist noch ein baby. wir müssen es "erziehen" - und zwar so, dass es offen bleibt und somit allen menschen auf der welt die möglichkeit gibt, sich trotz der repressionen im eigenen land öffentlich und frei zu äußern.
nur so wird die gesamte welt demokratischer und menschlicher. das ist meine idee. dass es viele störungsversuche der machthaber (aller art) geben wird, ist selbstverständlich. aber wir müssen dagegen halten ...
meine resignation ist ganz bestimmt falsch aber wie ich ja sagte: ich versuche selber mit dem arsch an die wand zu kommen. erst danach kann ich die welt retten.
nehmen wir mal an, in deiner nachbarschaft wird ein mensch von der geheimpolizei totgeschlagen - soll in manchen ländern immer noch vorkommen - änderst du dann aus angst deine einstellung?
ich kann verstehen, wenn du klein beigibst, evtl. jemanden aus furcht auf folter verrätst, oder wenn du opportunistisch den säcken zeitweise in den arsch kriechst - ehrlich, ich kann das verstehen. aber. aber. aber wirst du dann einer von ihnen?
oder warst du sowieso schon immer einer von ihnen? denn die mörder wohnen ja in der nachbarschaft.
oder oder. oder wirst du auswandern? das weite suchen?
und dann?
glaube mir, es gibt eine menge zu tun, um die welt zu einer besseren zu machen. du musst dafür nicht unbedingt dein leben opfern. schaue einfach nicht weg!
es hängt doch immer davon ab, wie man sozialisiert wurde, mit welchen werten man aufgewachsen ist.
glauben wir, dass wir uns auf diesem friedlichen nachkriegsruhekissen ausruhen können?
ewig?
glaubst du das, mico?
nun, vielleicht bist du doch naiver, als ich dachte.
zwei gedanken dazu:
stell dir vor ca 1930 geboren zu sein. man wächst auf mit pimpfen, hj usw. jubelfeiern, tolle fackelzüge. überall wirst du "erzogen". man zieht in einen krieg und verliert diesen. und plötzlich guckt man dumm aus der wäsche, alles an was man geglaubt hat ist falsch gewesen.
manchmal denke ich mir, auch als die Mauer gefallen ist, waren einige bestimmt erschüttert. sollte alles falsch gewesen sein für das sie gelebt usw haben?
2. gedanke:
mein vater, jg 1943, kommt "aus dem osten", fluchtgeschichte usw. er war bis 1953 im osten, bzw der DDR. 1953 floh er mit der familie über berlin in den westen. hier machte er sowas wie karriere: 12jahre bundeswehr usw usw. er sagte mal irgendwann, er wisse nicht, was er gemacht hätte wenn er in der ddr geblieben wäre. wahrscheinlich, sagte er, hätte er dort auch karriere gemacht.
was ich sagen möchte: im rückblick ist man immer schlauer.
auch ich habe eltern - sie flohen vor den russen in den westen.
ich gehe da mal nicht ins detail.
ich hatte sogar großeltern, und im altenheim versorge ich zum teil leute, die alt genug (90) sind, um mir einiges von ihrer sicht zumindest des 2. weltkrieges zu erzählen und auch über die nachkriegszeit.
ich habe also verdammt gute und authentische quellen.
ich schrieb in einem früheren kommentar, dass ich die gefühle der menschen durchaus verstehe, aber das bedeutet nicht, dass ich ihre handlungen gut finde. (da redeten wir noch über olympia und doping.)
mico, ich weiß hundertprozentig, dass ich kein nazi geworden wäre. niemals! egal wie sehr ich von kind auf infiltriert worden wäre ... so gut kenne ich mich. das kannst du glauben, oder nicht.
allerdings weiß ich nicht, wie weit ich dann doch - eben nicht, aus furcht vor dem kz, meine meinung geäußert hätte. das wäre ganz auf meine persönliche situation angekommen. ich bin nicht besonders mutig. ich wünschte mir oft, ich wäre mutiger.
auf der anderen seite: was nutzt der mut, wenn man damit zum tode verurteilt ist?
ich hätte sehr schnell - wie auch heute - gemerkt, dass etwas falsch läuft.
ich spüre seit vielen jahren, dass sich die menschheit auf dem weg in den abgrund befindet. dabei sind wir nicht mal ein furz in der erdgeschichte. ich finde es nur schade, dass wir unser potential total negativ verschwenden. dass wir den ast absägen, auf dem wir sitzen.
und ich ertrage nicht die damit einhergehende heuchelei.
von den regierenden, den mächtigen, aber auch von uns ... grenzdebilen konsumenten.
ich müßte an gott glauben, um zu hoffen, dass die menschheit einen besseren weg einschlägt.
ich müßte an eine gutwillige außerirdische macht glauben, die uns evtl. vorm untergang rettet.
an was soll ich glauben, mico?
auf jeden fall fand ich den heutigen gedankenaustausch sehr interessant und danke dir dafür. :-)
über vieles werde ich noch nachdenken und bestimmt war das nicht das letzte mal.
mir liegt viel daran, solche kontakte wie mit dir aufrecht zu erhalten.
auch meine meinung zum leben und zur menschheit will ich nicht als abgeschlossen betrachten. obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass ich mich um 180° drehen werde.
es ist nur so verteufelt schwierig, sich vorzustellen, wie andere menschen die welt sehen, und wie sie ... die welt positiv gestalten wollen. also, so wie ich es beobachte.
nein, du kannst mir nicht sagen, an was ich glauben soll. ich weiß es auch nicht. ich weiß nur, dass ich vieles, was ich sehe, nicht will.
am liebsten würde ich an gott glauben. aber das läßt mein verstand nicht zu.
Noch leichter wird es, die Titulierung "Gottheit" ganz wegzulassen. Weder eine Institution noch eine Gestalt steht dann dem Glauben an etwas "höheres" irgendwo da draußen im Wege.
Meine Mutter sagt immer, ich wäre ein Ketzer. Ich halte nichts von der Kirche, obwohl ich katholisch getauft bin. Ich glaube an keine Heiligen und ich bezweifle etliche biblische Geschichten. Der Gedanke an den Papst erzeugt bei mir Brechreiz.
Nichts desto trotz kann ich glauben.
Zum Beispiel daran, dass die Sonne wieder aufgeht, wenn sie heute Abend untergeht. Dass ich weiteratme, nachdem ich eingeschlafen bin. Und dass ich am Sonntag Popeye küssen werde.
Das sind riesengroße Themen, wenn mans genau überlegt.
Und ich glaube dran...
vielleicht ist es ganz gut an küsse und liebe zu glauben...
ich brauche diesen "geist" nicht unbedingt gott zu nennen. gott ist halt üblich im sprachgebrauch. sicher glaube ich weder an einen gott im christlich engen sinne noch an einen gott anderer bekannter religionen. jede religion wirft ehtische fragen auf - und einiges was in den heiligen büchern steht, mag sinnvoll sein. aber in meinen augen sind das auch nur bücher - von menschen geschrieben. ich kann ebenso gut nietsche oder schopenhauer etc. lesen und deren weisheiten und erkenntnissen etwas brauchbares für mich abgewinnen.
ja, von mir aus soll jeder glauben, was er will, solange er mir nicht seinen glauben aufzwingen will, solange er den dissenz zulässt. gegen extremisten aller art muss sich eine offene gesellschaft wehren. wie heißt es so schön: meine freiheit hört dort auf, wo ich die freiheit des anderen verletze.