Regen und Regen
Ich hatte heute frei. Komischerweise verstreichen freie Tage immer wie im Flug. Zur Überraschung meines Umfeldes habe ich heute Mittag das Haus verlassen und ne kleine Fahrradtour zum Hafen gemacht. Dort habe ich mir, ganz Touri-Like, ein Brötchen mit Granat geleistet. Am Anfang der Tour war es so warm, dass ich entschied, ohne Jacke loszufahren. Das Fischbrötchen habe ich dann in einem Strandkorb sitzend gegessen, mit Blick auf den Kanal und auf strömenden Regen, sogar kurze Hagelphasen waren dabei. Dieser Anblick hatte etwas nettes, etwas, was ich nicht benennen kann. Deprimierende Schönheit? Keine Ahnung, auf jeden Fall saß ich da. Grad habe ich den Sternenhimmel angesehen, auch schön aber nicht schön genug. Nebenbei gucke ich via Webcam auf eine Piazza in Triest, es Gewittert und die Blitze erhellen für Sekunden das Bild. Sonst ist da nichts zu sehen. Müllmänner, die die Tonnen leeren; Autos, die über die Kreuzung fahren; ne blinkende Ampel; vereinzelt Menschen, die schnellen Schrittes durch den Regen laufen. Das ist schön. Schön im Wortsinn, nicht deprimierend schön, sondern schön. Die Schönheit gepaart mit urbaner Einsamkeit. Ein Regentag oder eine Regennacht in Triest ist was ganz anderes als hier. Sowohl da, als auch hier wird man nass aber nur da ist es schön.

So sah es hier aus und in Triest wütet gerade ein SCHÖNES Gewitter.
