Buona domenica

Am 3. Tag in Folge fragt mich ein Penner alter Mann, ob ich ihm etwas Geld für nen Kaffee geben könne. Um mein Image als netter Kerl nicht zu zerstören, drücke ich ihm zum 3. mal nen € in die dreckige Hand und wünsche ihm buona domenica.
Morgen nehme ich nen anderen Weg, sonst bin ich bald pleite.

Nick mit dem Kopf und sag: JaJa

Der häusliche Frieden ist gerade etwas gestört. Die verhasste Schwester/Schwägerin zu gleich meine Tante nebst angetrautem Gatten hat einen Stopp in Triest eingelegt. Sonst nicht meine Stärkste Seite, füge ich mich diplomatisch in die Gesamtsituation ein. Die allwissende Tante schwallt mich mit Geschichten und weiterer Scheiße aus Griechenland zu. Langweilig, uninteressant und einige andere Worte schwirren in glitzernder Leuchtschrift durch mein, auf Stand-by geschaltetes Hirn. Ich nicke mit dem Kopf.Ich nicke mit dem Kopf. Ich nicke mit dem Kopf und versuche mein aufkommendes Tourette-Syndrom zu unterdrücken und flüchte mich in die kleine Küche, von der ich mir ähnliche Sicherheit erwarte, wie einst unser Liebling Osama B.L. von der Höhlenregion Tora Bora. Doch die Rechnung ohne die Tante gemacht, sie steht vor mir in der Küche, kein Ausweg. Mit dem Rücken zur Wand nicke ich mit dem Kopf und nicke, und nicke... .


Ich setze mich ab; Fahrer! Zum Meer! husch, husch.

Barcola

Auf meiner Flucht hat es mich nach Barcola verschlagen. Eine Kilometerlange Strandpromenade bis zum Schloss Miramare. Ich steige aus, schaue über die Schultern. Keine Tante weit und breit. Meine Muskeln entspannen sich, ich atme erleichtert auf.
Hier in Barcola wird flaniert, sinniert oder einfach das Meer genossen. Wer seinen Körper trainieren will, joggt. NordicWalking hat sich bis dato glücklicherweise noch nicht durchgesetzt. Richtig coole Typen sitzen eh auf ner Bank und tun so, als würden sie große Weltliteratur in ihr Moleskine-Büchlein kritzeln.

Ich genieße den Sonnenuntergang. Ein wunderbarer Nachmittag.

HEY PUSSY! ALLES KLAR?!

Ich sitze in der kleinen Küche, dem schönsten Platz im Haus. Die kleine Mokamaschine sprudelt, fröhlich gurgelnd, den Kaffee aus; die Sonne erwärmt meinen Rücken. Zwar sitzt keine Herzdame auf der Treppe die zu diesem Ort des Friedens führt aber trotzdem ist es eine nahezu perfekte Szene. Stattdessen sitzt der labile psychisch gestörte Kater vor den Stufen und rammelt sich an einer Decke die Morgengeilheit aus dem Leib. Mir wird etwas übel, daher ziehe ich mich in die Küche zurück und verzichte heute auf den Schuss Milch im Kaffee.

Revolution jetzt.

10:00hUm die Szene mit dem irren Kater aus dem Kopf zu bekommen, entschließe ich mich in die Stadt auf die Piazza zu fahren, um dem Start der Trieste-Opicina Rallye beizuwohnen. Schöne Autos von Zahnärzten, Anwälten und ähnlichen Sympathieträgeren, von denen wohl kaum einer weiß, wo der Motor ist. (Ja, ich gebe zu: Ich bin neidisch). Im Fahrerfeld allerdings auch einige Fahrerinnen, tolle Frauen. ( Das ist ja eine meiner geheimen Fantasien in Bezug auf DIE Traumfrau. Eine, die sich für alten scheiß begeistern kann und jeden Unsinn mitmacht. Ne patente halt, die bei nem 17er Schlüssel nicht sagt: Da is doch keine Tür.
11:30h Ich sitze zum wiederholten Mal im selben Café. Zum 2. Mal im selben Café, ergo: Lieblings Café of the month. Dort wird fair gehandelter Kaffee, Kekse usw verkauft. Und ein wirklich sehr guter, selbst gebackener Kuchen auch noch. Das Publikum ist gemischt. Hippster und Styler neben alternativen Stereotypen. Klar, dass ich als ultimativer Geilomat-Endstyler meinen Platz sofort gefunden habe.
Wie es sich für einen solchen Laden gehört, sind die Ausschreitungen in Rom im Zuge des "global outrage" und der "Occupy Wall Street" Bewegung, das Thema des Tages.

Warum ich den Laden zu meinem Lieblings cafe erklärt habe? Weil er Knulp heißt, nach meiner literarischen Lieblingsfigur. So einfach ist das.

Ich bezahle fair meine Rechnung und verlasse, die Internationale pfeifend den Laden. VIVA EL CHE! VIVA LA REVOLUCION! VIVA!

14/10/11

Keine Ahnung, was mich heute geritten hat. Bei meiner morgendlichen Runde durchs Dorf habe ne Pause in der Kirche von Servola eingelegt. Nicht, dass ich irgendwie religiöses wäre aber Kirchen mag ich. Diese besonders, dort wurde ich getauft. Kurz darauf wurde der Pfaffe vom Auto überfahren. Einen kausalen Zusammenhang herzustellen, verbitte ich mir. Mehr als die Bedeutung als christliche Kultstätte, gefallen mir (alte) Kirchen als Bauwerk. Die Fresken und Statuen sehe ich als Kunstwerke. Nicht mehr, nicht weniger.
Bei diesen Gelegenheiten stelle ich mir oft die Frage, warum jemand "glaubt" bzw, ob ich an etwas glaube. Zumindest bin ich mir sicher, dass ich nicht "gläubig" bin im Sinne irgendeiner Kirche. Allerdings fühle ich mich auch unwohl, wenn ich sage: Ich glaube an gar nichts. An irgendwas sollte man doch schon glauben oder nicht? An einen Gott. An einen Guru. Oder eben an die Naturgesetze. Mir fehlt irgendwie die spirituelle Ader. evtl bin ich irgendwo zwischen Agnostiker und Nihilist angesiedelt.

Am Nachmittag habe ich mit einer Dame vom hiesigen Goethe-Institut getroffen. Diese stellte sich als äußerst nette und sympathische junge Frau heraus. Unterm Strich ein nettes Gespräch und evtl eine erste Kontaktaufnahme.

Mico

Harte Zeiten für Träumer

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