Wenn man eine Entscheidung zu treffen hat, bedeutet dies doch auch immer, dass man auf etwas verzichten muss. In der BWL nennt man das Opportunitätskosten; die Tatsache, dass man sich für eine Sache entscheidet, bedeutet, dass man eine andere nicht machen kann. Sie hat sich entschieden, ich habe mich entschieden.
Komisch, dass es trotzdem immer weh tun muss, komisch, dass ich immer Entscheidungen treffe, die ich eigentlich gar nicht will, bzw immer gegen mich entscheide. Innerliches Borderline-Syndrom, ritzen auf der eigenen Seele.
So, nun gibts Bier. Prost.
Musik ist mir das wichtigste, um mich in gewissen Stimmungen zu Retten, muss sie aber laut sein. Resultat: grad die 2. Box in zwei Tagen zerschossen. Ist die ganze welt gegen mich?!
Nehm ich halt den Kopfhörer!
Grad ne Runde mit dem Jeep gefahren, denn Kopf wieder frei. Ich binm ruhig und entspannt. Soll alles so sein, wie es ist. Onkel Fu hat aus Italien angerufen, Sergio, ein guter Freund der Familie, hat nach zehn Jahren wieder seinen Kehlkopf-Tumor, diesmal gehts wohl auf die letzte Runde, Endspurt. Das sind Probleme, sonst sind alles nur Kleinigkeiten. Wer mich nicht will, will mich nicht. Darüber darf ich mir keine Gedanken mehr machen oder versuchen es zu verstehen, ich akzeptiere es einfach. Was mich nur etwas traurig macht ist, dass Lelli und ich nicht mehr die Zeit finden zu reden. Wir driften immer weiter auseinander aber auch das muss wohl so sein.
Alles hat einen Sinn, ALLES.
Der FC Bayern ist Meister, Pauli so gut wie aufgestiegen, nicht, das ich mich sonderlich dafür interessiere aber das gehört ja schon dazu. Mein persönliches Highlight war allerdings ein ganz anderes. Freitag habe ich ein wenig mit Lelli geschrieben, sie wollte mit ihrem besten Freund irgendwo auf ne Party. Ich hatte Lust hier in der Nähe auf ne Party zu gehen. Was mich dann sehr überrascht und erfreut hat, war, dass Lelli dann mit besagtem Kumpel zu mir gekommen ist. Ich fand es echt sehr angenehm. Da diese Konstellation etwas schwierig war, war ich umso erfreuter, dass ich mit ihm eigentlich ganz gut klar gekommen bin. Leider hat er wohl im Laufe des Abends einen Anfall von Eifersucht erlitten. Ich hatte es erwartet aber halt doch gehofft, es würde nicht dazu kommen. Aber in der Folge hat Lelli etwas getan, was mir sehr viel bedeutet hat, sie ist zu mir gekommen, sie hat mir gezeigt, dass ich ihr etwas bedeute. Das sie mich geküsst hat, tat mehr als gut. Aber die eigentliche Geste war eine andere, wobei sie auch jetzt nicht müde wird, mir zu sagen, dass sie keine Beziehung will. Ich genieße diese kleinen Momente, nähre damit meine Träume. Das wir auf entgegengesetzten Wegen unterwegs sind, ignoriere ich. Ich hoffe, sie noch ein paar mal zu sehen, evtl solche Abende wiederholen zu können, das Problem ist, dass ich mich wirklich in diese Frau verrannt habe.
Ich muss mich in diesen Tagen mal wieder um meine sachen kümmern, Sport und ein bisl Behördenkram. Nina möchte ein Gespräch mit mir. Überlege, ob ich mich darauf einlassen soll. Ansonsten muss ich meinen Kopf beschäftigen.
Jetzt werde ich versuchen zu schlafen und mal nicht an Lelli zu denken, bei Medikamenten nennt man das ausschleichen.